Die liturgische Konzeption der Kirche St. Theresia wirkt auf den ersten Blick ungewöhnlich. Während man aus den meisten Kirchen eine klassische Anordnung als „Wegekirche“ kennt – also mehrere in Reihe hintereinander gestellte Bankreihen, die auf einen Altarraum ausgerichtet sind – wurde in St. Theresia diese Anordnung zu Gunsten des sogenannten Ellipsenmodells aufgegeben. Es gibt kein „vorne“ und „hinten“, sondern es geht um den Bezug der „Mitte“ und der um sie versammelten Gemeinschaft.
Die Gemeinde sitzt in Form einer Ellipse in drei Reihen um die gemeinsame Mitte. Diese Anordnung versinnbildlicht durch ihre Geschlossenheit die Gemeinschaft der gottesdienstlichen Versammlung und der Kirche als Ganzes. Der Vorsteher der gottesdienstlichen Feiern sitzt dabei am Scheitel der Ellipse, ist aber ein Teil der Gemeinde. Am gegenüberliegenden Scheitel befindet sich das Taufbecken; auch dieser Ort ist symbolisch gewählt. Durch das Sakrament der Taufe wird der Mensch Glied des Volkes Gottes und Teil der Gemeinde, er tritt durch die Taufe in die Gemeinschaft ein.
Die gottesdienstliche Gemeinschaft versammelt sich um eine gemeinsame Mitte. Im Ellipsenmodell, oder auch bi-polarer Communioraum genannt, ist diese Mitte nicht ein Punkt oder ein einzelnes Zentrum: So wie eine Ellipse um zwei Brennpunkte konstruiert ist, so versammelt sich auch die Gemeinde in der Eucharistie um die beiden Pole, den Altar und den Ambo – Zeichen für das Mahl und das Wort. Das eigentliche Zentrum, die Mitte des Raumes bleibt dagegen leer. Sie kann uns zum Zeichen der Unbegreifbarkeit Gottes werden.
Neben dem liturgischen Hauptraum hat die Kirche St. Theresia kleinere Orte, die eher zum persönlichen Gebet einladen: die Theresienkapelle ist ein Glaskubus mit der Figur der heiligen Theresia. Die Glaswand ist mit Zitaten der heiligen Theresia gestaltet. Am Aufgang zur Orgel ist in einer nach oben offenen Konche die Figur der Gottesmutter Maria angebracht. Im ehemaligen Chorraum ist eine Kapelle mit 14 Sitzplätzen entstanden. Sie dient als Sakramentskapelle und als Gottesdienstraum für Werktags- oder Kleingruppengottesdienste. Der Tabernakel aus der alten Ausstattung von 1948, sowie der vorhandene Zelebrationsaltar behielten hier ihren Platz. Neu gestaltet wurde in dieser Kapelle ein schlichter Kreuzweg von Günther Dechant.