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Generalsanierung St. Theresia

Premiere im Erzbistum Bamberg: Kirchenraum wird künftig als liturgischer Ort und als Gemeindesaal genutzt

St. Theresia in Nürnberg-Hasenbuck baut um

Was in den nächsten Monaten mit dem Kirchenbau St. Theresia im Nürnberger Stadtteil Hasenbuck passiert, das kann sich am Ende sehen lassen. Nicht nur, weil in den fast 70 Jahre alten Bau mit einer in Ellipsenform um Altar und Ambo herum gestalteten Bestuhlung moderne Wege der Kircheninnenraumgestaltung einziehen. Sondern vor allem, weil ein nahezu ungenutzter Teil der Kirche am Ende des Baus künftig als Versammlungsfläche dient. Für Pfarrer Andreas Lurz eine Herausforderung, die er gerne annimmt: „Wir wollen den Kirchenbau, der im Stadtteil eine hohe Identität für die Katholiken und Bewohner besitzt, erhalten. Außerdem entsteht auf unserem Pfarreigebiet in den nächsten Jahren ein neuer Stadtteil: Lichtenreuth.“ Dort, so wird erwartet, werden eines Tages vor allem Familien einziehen. Und die bislang etwa 1800 Katholiken zählende Gemeinde St. Theresia wird damit eine neue Anziehungskraft entwickeln können.

Drei liturgische Orte in der Kirche – mehrere Seminar- und Gruppenräume

Mit dem Neubau, so Pfarrer Lurz, sei die Gemeinde von Gestaltung und inhaltlicher Konzeption gut auf die neuen Bedürfnisse zugeschnitten. Die Kirche hat eine Gesamtnutzfläche von etwa 470 qm. Nach Sanierung und Neugestaltung wird St. Theresia folgende Nutzungsmöglichkeiten anbieten können: den liturgischen ellipsenförmigen Hauptraum; eine Kapelle, die als Werktagskirche genutzt wird und die im Chorraum rund um den bisherigen Altar entsteht sowie einen kleinen Andachtsraum. Dazu kommen ein Seminarraum, ein Gruppenraum und sonstige Nebenräume, die im hinteren Teil des Kirchenbaus auf zwei Ebenen untergebracht sein werden. „Es war ein langer Prozess der liturgischen Gestaltung, da künftig eine gewisse Dichte entsteht“, so der Pfarrer. Die Ellipse als zentraler Mittelpunkt bilde den Gemeinschaftsgedanken sehr gut ab. Andreas Lurz: „Der Gottesdienst soll den Wortgottesdienst und die Eucharistiefeier abbilden, daher platzieren wir die beiden Orte – Altar und Ambo – mitten in der zusammensitzenden Gemeinde.“

Klare Formen ermöglichen Konzentration auf das Wesentliche

Der Nürnberger Architekt Günther Dechant, der mit Kirchensanierungen und dem Bau sakraler Räume etliche Erfahrungen aufweisen kann, hat die Herausforderung von St. Theresia gerne angenommen. „Die Raumstruktur hat mich fasziniert.“ Vor 15 Jahren hat Dechant das erste Mal die Kirche betreten, seitdem reizte ihn die Vorstellung, den Raum neu zu gestalten. „Aus meiner Sicht wird durch die Ellipsenform im Mittelbereich und durch die neue Einteilung der Innenfläche der Raum klarer und symmetrischer“, erklärt der Architekt. Eine durchbrochene Wandfläche mit Durchblick und dem Ewigen Licht trennt Hauptschiff und Kapelle. Die große, aus dem 19. Jahrhundert stammende Kreuzigungsgruppe bleibt am angestammten Platz und kann auch in Zukunft von allen Gottesdienstbesuchern gesehen werden. Um die Konzentration auf das Wesentliche – den Gottesdienst, das Gebet, den sakralen Raum – nicht abzulenken, arbeitet Architekt Dechant mit optisch schlichten Materialen und ruhigen Farben. „Der Boden wird mit hellgrauen Fliesen ausgelegt, die Sitze bestehen aus naturbelassenem Eichenholz, der neue Altar und neue Ambo im Mittelschiff werden aus dunklem Stahl und Holz sein.“ Auch außen wird Hand angelegt: „Es entsteht ein homogener, in sich geschlossener Baukörper, der keine Dachüberstände oder überflüssige Dachfenster hat.“ Ein neues Dach und neuer Anstrich, beides in dunklerem Grau, sowie Glasfenster, die als Lichtbänder bis zum Boden reichen, werden den Eindruck unterstreichen. Der Glockenturm auf dem Dach wird entfernt, dafür entsteht direkt neben der Kirche eine Glockenstele.

Die gesamte Investitionssumme beträgt etwa 1,1 Millionen Euro. 65% der Summe übernimmt das Erzbistum Bamberg, der Rest wird von der Gemeinde St. Theresia durch Spenden und Rücklagen beigesteuert. ... Etwa die Hälfte der gesamten Investition würde der energetischen Sanierung geschuldet. ...

Die Neugestaltung mit der Integration von Versammlungsflächen entsteht auch vor dem Hintergrund, das nebenstehende, ebenso in die Jahre gekommene Pfarrhaus in nächster Zeit gegebenenfalls in anderer Weise zu nutzen.

Ende Juli wird mit den Bauarbeiten begonnen, im Mai nächsten Jahres soll die Wiedereröffnung der Kirche mit der Altarweihe durch Erzbischof Ludwig Schick gefeiert werden.

Datum: 27.07.2015
Autorin: Elke Pilkenroth